Warum sind wir Pfadfinder?
Erschienen am 1. März 2023 in Stammesleben
„Selbst nochmal Kind sein.“
Das ist doch einer der größten Wünsche eines Erwachsenen. Einfach den Pflichten und Zwängen aus dem Alltag entfliehen. Nochmal eine Rutsche runterrutschen. Auf einer Schaukel schaukeln. Völlig platt aus dem Kindergarten nach Hause kommen, weil man den ganzen Tag gespielt oder gemalt hat. Oder einfach von anderen so akzeptiert werden wie man ist.
Ja, ich glaube jeder sehnt sich mal danach es einfach zu tun. Den Rechner auf der Arbeit aus machen, nach Hause zu gehen, die Tasche in die Ecke werfen und ab auf den Spielplatz. Doch trotzdem ist in unserem Kopf eine Blockade. „Was werden nur die ganzen Eltern von mir denken, wenn ich als erwachsene Person plötzlich mit all den Kindern zusammen die Rutsche zu einer Rennbahn mache?“. Aber sollte nicht genau dieser Gedankengang uns vollkommen egal sein?
In einer Gruppenstunde im März durften die Jugendlichen der Juffi 1 für ihre Leiter eine Schnitzeljagd vorbereiten. Einer der Aufgaben war es, die Rutsche auf dem Spielplatz neben der Grundschule runterzurutschen und dies zu filmen. Nach kurzem gegrummel auf Leiterseite haben wir es doch gemacht. Und eines kann ich Ihnen versichern, liebe Leserinnen und Leser, wir haben noch nie so viel gelacht, wie während dieser Gruppenstunde.
Manchmal muss man halt einfach diese innere Blockade, die sich in einem aufgebaut hat, überwinden, all seinen Mut zusammennehmen und einfach mal machen.
Ich glaube das ist auch einer der springenden Gründe, warum wir Pfadfinder waren und bis heute geblieben sind. Man vergisst die prägendsten Momente nie, wie sein allererstes Versprechen oder das erste Sommerlager. Gibt seine eigenen Erfahrungen und Werte an seine Gruppenkinder weiter, zum Beispiel warum es keine so gute Idee ist eine offene Gummibärchenpackung im Zelt liegen zu lassen. Aber man kann auch vieles von Kindern lernen, sieht sie aufwachsen und zu einer Gruppe zusammen groß werden.
Die Welt ist nicht nur schwarz-weiß. Sie ist bunt und es gibt auch noch für Erwachsene so viel zu erleben und zu entdecken. Durch wen könnten wir das besser lernen als durch Kinder?
Ich wünsche uns allen eine bunte und offene Welt!
Gut Pfad
Lara Walitza
„Es gibt ja diesen einen Moment, wo man dann plötzlich Lust bekommt, selbst nochmal Quatsch mitzumachen oder sich bei einem Spiel so richtig Mühe zugeben, um zu gewinnen. Das habe ich schon mal. Dann ist mir nichts peinlich, sondern dann bin ich hoch motiviert.“
Regina Kolb, Leiterin der Juffi 2
„Es sind diese Momente, wenn die Kinder Blödsinn machen und man nicht weiß, ob man meckern oder mitmachen soll.“
Mario Montenarh, Leiter der Wölflinge 3
„Ich wäre besonders während der unbeschwerten Zeit im Sommerlager gerne nochmal Kind. Wenn Leiter und Kinder als Team zusammenwachsen.“
Michelle Müller, Stammesvorstand und Leiterin der Wölflinge 3
„Ich wäre gerne nochmal Kind, wenn man seine ersten Erfahrungen sammelt und über sich hinauswächst. Sei es bei der Nachtwache, mit fremden Leuten zu kommunizieren oder ein Versprechen.“
Anna Gründler, Leiterin der Juffi 1
„Wenn ich sehe, wie die Kinder unbeschwert spielen oder wie sie sich über kleine Dinge so sehr freuen können, dann möchte ich selber nochmal Kind sein.“
Mia Montenarh, Leiterin der Wölflinge 1
„Mir würde das Sommerlager einfallen. Wenn man einfach zwei Wochen Programm und Bespaßung genießen kann.“
Maren Vilz, Leiterin der Pfadi 2
„Bei Spielen, vor allem bei Geländespielen, aber auch kleinen Gruppenspielen. Bei An- und Abreise ins Sommerlager, wenn man mit den Kids unterwegs ist. Bei Gewitter im Sommerlager, da ist es eindeutig besser im Zelt zu liegen, als aufzupassen, dass nichts untergeht.“
Michaela Fischer-Rüb, Stammeskuratin