Reif für die Insel!

Erschienen am 6. September 2015 in Stammesleben

Genau das waren wir. Nach vielen Monaten des Planens und der Vorbereitungen ging es Mitte Juli endlich los auf die Insel Møn in der dänischen Südsee. Dort durften wir (83 Pfadfinder und Pfadfinderinnen) zwei Wochen lang einen richtig guten Lagerplatz unser Zuhause nennen. Doch das eigentliche Herzstück des Platzes war unsere Vermieterin Ketty, die uns im und um das Sommerlager herum geholfen hat, wo sie nur konnte. Obwohl sie die Preise für Essen aber leider auch nicht günstiger machen konnte, hat uns das Küchenteam mit dem engen Essensbudget vorzüglich bekocht. Vom Sonntagsgulasch über das Dinner am Strand bis zu den Butties mit heißer Brühe am Lagerfeuer – wir sind nicht nur satt, sondern auch kulinarisch verwöhnt worden. Bei dem ganzen Programm war eine gute Grundlage aber auch dringend notwendig: in unseren Stammesaktionen kämpften die Kinder als Wikinger und Dörfler um Gold, als Götteranwärter um einen Platz im Olymp und als Besucher der Hauptstadt Kopenhagen wahrscheinlich um das preiswerteste Mittagessen. Die Rover haben wir einfach eine Nacht länger in Kopenhagen gelassen, wo sie mal ganz ohne „die kleinen Kinder“ die Stadt unsicher machen konnten. Wölflinge und Jungpfadfinder, aber auch unsere Pfadis haben dafür die Bonbonfabrik im nahe gelegenen Städtchen Stege unsicher gemacht. Höhepunkte waren für alle Wö-, Juffi- und die Pfadigruppe die zweitägigen Hikes mit Übernachtung im Zelt am Strand, in den über das Land verteilten Pilgerhüttchen oder – unfreiwillig – nach langer, tapferer, aber leider erfolgloser Schlafplatzsuche wieder auf dem Lagerplatz. Der Radverleih in Stege hat sich über unsere zahlreichen Anfragen so sehr gefreut, dass wir die Helme kostenlos zu den Rädern ausleihen durften. Natürlich machten auch alle Gruppen, inklusive Küchenteam, einmal eine Tour zu den Kreidefelsen,  was einige Pfadfinder mit erfreulich spannender Weiterbildung im angegliederten Geocenter verbunden haben. Ganz persönliche Höhepunkte waren sicherlich die Stufenversprechen. Egal ob am Strand, auf einer Autofreien Insel oder echt pfadfinderisch in der großen Stammesrunde am Lagerfeuer – die neuen Tücher wurden in den nächsten Tagen mit besonderem Stolz getragen. Die Zeit für den Lagerbraten war dann auch viel zu schnell gekommen, aber natürlich genossen wir den letzten Abend in vollen Zügen.

Und wenn sich Gruppenkinder beschweren, dass das Sommerlager (ohne tägliche Duschmöglichkeit, ohne langes Ausschlafen, ohne Wunschgerichte, ohne Handy, ohne Spülmaschine, etc.) zu kurz war, dann darf man sich als Leiter auch schon mal ein bisschen gegenseitig auf die Schulter klopfen – auch wenn man eigentlich schon wieder reif für die Insel wäre…

Wir danken allen, die zu diesem wunderbaren Stammeslager beigetragen haben: dem Küchenteam (den riesen Applaus habt ihr hoffentlich noch im Ohr), den „Holzmännern“ (ohne euch wären die Lagerfeuer viel zu klein gewesen), der Platzvermieterin (was für ein herzlicher Service!), den zahlreichen Essensspendern (wir werden dabei nicht nur von Eltern, sondern auch von uns immer noch treu gebliebenen Walberbergern wie Käthe Zimmermann unterstützt), den Geldspendern (ein Dank an die Großzügigkeit der CDU-Frauen und der örtlichen Kleiderstube), den Sommerlageraktienkäufern und natürlich unseren weltbesten Gruppenkindern!

Wie schön, dass nach dem Lager auch immer wieder vor dem Lager ist.

Michi (In Vertretung der ganzen Leiterrunde)